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Titel

Zu jener Zeit, als im Lande das Grafengeschlecht der Falkensteiner herrschte, lebte im Selketal ein Mädchen namens Maria mit ihrem Vater in einer halb verfallenen Hütte. Beide lebten von dem, was Wald, Wiesen und ihre Ziegen hergaben. Maria war ein gutes und fleißiges Mädchen und außerdem von lieblicher Schönheit.
Die Grafen und ihre Knechte waren wilde Gesellen, die vor Raub und Plünderung nicht zurück schreckten. Mit allen Mitteln trieben sie auch vom Volk die Steuern ein. Und wer nicht zahlen konnte, landete schnell im Schuldturm der Burg.

Eines Tages ritt Graf Bodo, der jüngste der Falkensteiner, durch seine Wälder. Plötzlich erblickte er ein bildschönes Mädchen beim Beeren sammeln. Ihre Anmut ließ in ihm den Endschluss reifen, die fremde Schöne auf seine Burg zu entführen. Aber Maria hatte den Grafen gesehen und wohl im Gefühl, dass der nichts Gutes im Sinn hatte. So schnell sie ihre Füße trugen, rannte sie davon. Aber der Graf konnte ihr folgen und sehen, dass sie in einer kleinen Hütte verschwand.

Grafik von Lisa BergAm folgenden Tag ritt er zu der Hütte, rief den Hausherrn und befahl ihm seine Tochter zu holen. Der Vater fragte höflich nach den Wünschen des Herrn Grafen. „Ihr habt eure Steuern nicht bezahlt“ sagte der und lachte dabei höhnisch. „Ihr müsst zahlen, 5 Taler, könnt ihr es nicht, so hole ich eure Tochter auf die Burg. Da kann sie mir dann dienen.

Ich komme morgen wieder und hole das Geld oder deine Tochter.“ Sprach´s, gab seinem Pferd die Sporen und sprengte davon. Der Vater fluchte ihm hinterher. „Aber woher sollen wir das Geld nehmen?“, fragte er seine Tochter. Maria beruhigte den Vater, sie würde dem Grafen niemals folgen. Sie wolle nun in den Wald gehen, vielleicht fiel ihr dort etwas ein. Maria lief zu ihrer Lieblingswiese, die am Ende eines großen, schroffen Felsens lag. Traurigen Sinnes ließ sie sich an einem Quell nieder, der an dem Felsen entsprang. Wer sollte ihnen helfen und ihnen Geld geben?

Maria saß da, ihre Augen füllten sich mit Tränen und die tropften auf die Wiese. Eine von den Tränen fiel auf eine große Wiesenblume. Kaum hatte sie die Blüte berührt, begann diese in den schönsten Farben zu leuchten.

Welch ein Wunder, so etwas Schönes hatte Maria noch nie zuvor gesehen. Instinktiv griff ihre Hand nach der Blume und schon hatte sie die Blüte abgepflückt. Da spürte sie ein Ziehen und Zerren in Hand und Arm. Die Blume wollte ihr einen Weg weisen und sie folgte bereitwillig und schritt direkt auf den Felsen zu. Dort angekommen neigte die Blume ihr Köpfchen und berührte den Felsen. Und siehe da, der öffnete sich und gab eine mächtige Höhle frei. Das Mädchen war erstarrt vor Schreck und die Blume glitt ihr aus der Hand und fiel zu Boden. Maria wollte sie wieder aufheben, da sah sie, dass der Boden mit Gold bedeckt war. Schnell nahm sie ihr Tuch von den Schultern und füllte es, nahm die Blume und verließ die Höhle. Nach einigen Schritten drehte sie sich nochmals um, aber der Felsen war wieder geschlossen. Wie im Taum wandelte sie nach Hause.

Wie angekündigt, kam am nächsten Tag der Graf. Der war entschlossen das Mädchen mit sich zu nehmen und sei es mit Gewalt. Aber wie erschrak er, als Maria aus der Hütte trat und ihm das verlangte Geld reichte. Schnell aber hatte er sich gefangen und wurde zornig. Das Geld wollte er nicht, er wollte das Mädchen. Mit festem Griff zog er Maria auf sein Pferd. Die hielt ihm die Wunderblume entgegen. Im gleichen Augenblick verwandelte sich die Blüte in einen gleisenden Feuerschwall. Der Graf fasste sich schreiend an die Augen, aber keiner konnte ihm mehr helfen: die Wunderblume hatte ihm das Augenlicht genommen.

Das Pferd kannte den Weg und brachte den blinden Grafen zurück zur Burg. Am Zaumzeug hing noch Marias Tuch, darin das ganze Gold. Maria wollte es nicht in der Hütte behalten, sie meinte das Gold bringt Unglück. Die Wunderblume aber pflanzte sie in ihr kleines Gärtchen und hegte und pflegte sie mit viel Liebe, so dass sie jedes Jahr wieder blühte. 


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 2
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 2Mythen, Sagen und Legenden prägen den Harz wie kaum etwas anderes, wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Sie berichten von geschichtlichen Ereignissen oder einfach nur vom Leben der Menschen. Sie entstanden zu Zeiten, wo Schreiben und Lesen Adel und Kirche vorbehalten waren. Darum wurden sie mündlich überliefert, von Generation zu Generation.

Wir haben sie gesammelt, ihnen ein modernes Kleid geschneidert und sie farbig illustriert. Um sie zu erhalten und weiter zu überliefern, denn leider sind Erzählstunden nicht mehr all zu modern. Vielleicht gefallen ihnen ja unsere Harzer „Geschichten“ aus alter Zeit und sie erzählen sie ihren Kindern und Enkeln weiter?

Gebundene Ausgabe: 29,90 €
144 Seiten mit 42 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
144 Seiten mit 42 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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