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Titel

Zu einem armen Fuhrmann in Harzgerode kam einstmals ein Slowake. Dieser schenkte den Kindern blinkende Näpfchen und Töpfchen und der Frau eine blitzblanke Kasserolle. Dafür lud ihn die Frau ein, in die Stube zu treten, sich auszuruhen und das Mittagessen mit ihnen zu teilen. Der slowakische Mausefallenhändler war darüber sehr erfreut. Während des Essens fragte er die Frau, ob sie wohl einmal mit ihm auf die Burg Anhalt ginge, er wolle gern sehen, was davon noch stünde. Die Frau verneinte, weil sie dazu keine Zeit hätte. Aber ihr Mann, der Lohnfuhren tätigte, wenn auf dem Acker nichts zu tun sei, könne mitgehen.

Daraufhin ging der Fremde fort und sagte, dass er am anderen Tag wiederkommen werde. Der Fuhrmann aber kam an diesem Tage sehr spät nach Hause. Dabei erzählte er seiner Frau so viele Neuigkeiten, dass diese vergaß, den Slowaken zu erwähnen. Doch in der Nacht wachte der Fuhrmann auf und sah zwei Mausefallenhändler vor seinem Bett stehen. Sie zwangen ihn aufzustehen und sich nicht zu weigern, sonst würde es ihm schlimm ergehen.

Grafik von Lisa BergLumme, so hieß der Fuhrmann, wagte nicht zu widersprechen, zog sich voller Angst an und ging mit. „Es soll dein Schaden nicht sein", sagten die Männer. „Fahre uns zu der Lehmgrube an der Burg, von welcher du heute Lehm geholt hast!". Also stiegen die drei Männer stillschweigend hinauf zu der Burg. In der Nähe der Lehmgrube stand ein Eschenbaum, darunter ein Dreifuß mit einer Pfanne.

Die Männer sammelten Reisig und zündeten ein Feuer an. Dann holte der eine von ihnen ein Ei aus seiner Tasche. Er öffnete es und zog einen langen Papierstreifen daraus hervor. Auf dem Papier sah Lumme eine Menge seltsamer Buchstaben und Zeichen, ganz andere, als er schreiben konnte. Mit diesem Papierstreifen bildete der fremde Mann einen Kreis um alle drei. Dann fingen die beiden Fremden an, in einer ihm unbekannten Sprache in den Wald hinein zu rufen.

Da ringelte sich mit einem Male eine große Schlange in den Kreis hinein. Der Harzgeröder fürchtete sich zuerst, denn der eine Slowake ergriff die Schlange, schlachtete sie, schnitt sie in drei Teile und briet sie mit Butter in der Pfanne. Die beiden Fremden aßen jeder ein Stück.

Aber der Lumme bedankte sich für seinen Teil – das wäre nichts für ihn. Er würde lieber Klunz und Pflaumen essen. Die Männer bedauerten, so etwas nicht zu haben. Da er sich aber geweigert habe, von der Schlange zu essen, dürfte er auch nicht mit in die Lehmgrube. Das war aber Lumme gerade recht, denn es war ihm schon längst unheimlich zumute.

Der eine Fremde pochte nun dreimal auf den Boden. Daraufhin tat sich eine Höhle auf, in der man Gold und Silber liegen sah. Die Slowaken gingen hinein, packten sich alle Taschen voll und nahmen auch für den Harzgeröder zwei Hände voll mit. Dies gaben sie ihm. Doch verabreichte ihm jeder auch noch eine Maulschelle, dass ihm der Kopf brummte und sich alles um ihn herum drehte.

Früh erwachte der Fuhrmann in seinem Bett. Aber er wusste nicht, wie er hineingekommen war. Zuerst dachte er, er hätte alles nur geträumt. Aber er lag ja im vollen Anzug im Bett und in zwei Taschen hatte er je eine Hand voll Gold.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 1
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 1Mythen, Sagen und Legenden prägen den Harz wie kaum etwas anderes, wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Sie berichten von geschichtlichen Ereignissen oder einfach nur vom Leben der Menschen. Sie entstanden zu Zeiten, wo Schreiben und Lesen Adel und Kirche vorbehalten waren. Darum wurden sie mündlich überliefert, von Generation zu Generation.

Wir haben sie gesammelt, ihnen ein modernes Kleid geschneidert und sie farbig illustriert. Um sie zu erhalten und weiter zu überliefern, denn leider sind Erzählstunden nicht mehr all zu modern. Vielleicht gefallen ihnen ja unsere Harzer „Geschichten“ aus alter Zeit und sie erzählen sie ihren Kindern und Enkeln weiter?

Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 59 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 59 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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