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Einst lebte auf der Burg Askanien bei Aschersleben eine Grafenfamilie, die hatte sieben Kinder. Da war freilich immer fröhliches Treiben und Leben in dem alt-ehrwürdigen Gemäuer. Sechs gesunde Kinder durchtobten die Hallen und Gemächer der väterlichen Burg. 

Grafik von Lisa BergNur eins tobte nicht mit, das siebente Kind des Grafenpaares, es war behindert und hatte starken Ausschlag. Aber der kleine Grafensohn war ein sehr liebes und geduldiges Kind und so war er der Liebling seiner Eltern und Geschwister und auch der, sämtlicher Dienstleute.

Der Graf hatte im weiten Umkreis bekannt gegeben, dass der Meister der Heilkunde, der die Leiden seines Sohnes lindert oder heilt, großzügig belohnt werden sollte. Aber alle Heiler, von nah und fern, vermochten dem Kleinen nicht zu helfen, im Gegenteil, es schien als nähmen seine Leiden zu.

Als ob die Eltern es vorher gewusst hätten, dass ihr jüngster Sohn besonders lieb sei, hatten sie ihn Johannis getauft.
Die Zeit verging, die Grafenkinder wurden groß und verließen nacheinander die Burg. Die Töchter wurden vermählt, die Söhne erprobten ihre Kraft in Fehde und Turnier. Johannis sah diesem Treiben neidlos zu, aber erst jetzt, als Erwachsener, war er sich seines Leidens so recht bewusst.

Die Eltern starben und der älteste Sohn wurde Burgherr und Graf auf Askanien. Und er vermählte sich mit einer Edlen aus der Nähe von Quedlinburg. Und auch sie mochte Johannis und erzählte ihm von einer Heilquelle bei Quedlinburg. Graf Johannis setzte all seine Hoffnungen auf dieses Heilwasser und reiste nach Quedlinburg.

Die Quelle gehörte aber zum Eigentum des Herrn von Donfuß, der dort sein Hofgut hatte. Graf Johannis bat den Edlen von Donfuß, ihm die Quelle nebst einem Stück Land zu verkaufen. Der Freiherr willigte ein und Graf Johannis ließ sich neben der Quelle ein Haus mit Bad bauen.

Mit jedem Bade und mit jedem Schluck besserte sich das Leiden des Kranken. Das gab große Freude, als die Geschwister erfuhren, dass ihr geliebter Bruder Johannis wieder genesen war.

Alle Geschwister überraschten Johannis am selben Tag mit einem Besuch. Sie wollten Johannis wieder mit zur Burg Askanien nehmen. Der jedoch hatte die Stätte seiner Genesung so lieb gewonnen, dass er in Quedlinburg blieb. Die Geschwister wollten dem Bruder aber noch ein Abschiedsgeschenk machen und so pflanzten sie sechs Linden um die Quelle, damit diese den Bruder an sie erinnere.

Alt und lebensmüde starb der Graf nach vielen Jahren. Da hatte er aber bereits ein ehrwürdiges Andenken an sein Leben gestiftet. Ein Hospital für 150 arme, alte Leute hatte er erbaut. Dazu hatte er dem Hospital reichlich Land geschenkt, damit es ihm an nichts mangele. Die Linden gibt es nicht mehr und auch das Hospital wurde aufgegeben. Aber noch heute erinnert der Johannishain, die Johannisquelle und die Johanniskapelle an den edlen Askanier.

Die Johanniskapelle wurde Pilgerort und ist es bis heute. 


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 2
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 2Mythen, Sagen und Legenden prägen den Harz wie kaum etwas anderes, wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Sie berichten von geschichtlichen Ereignissen oder einfach nur vom Leben der Menschen. Sie entstanden zu Zeiten, wo Schreiben und Lesen Adel und Kirche vorbehalten waren. Darum wurden sie mündlich überliefert, von Generation zu Generation.

Wir haben sie gesammelt, ihnen ein modernes Kleid geschneidert und sie farbig illustriert. Um sie zu erhalten und weiter zu überliefern, denn leider sind Erzählstunden nicht mehr all zu modern. Vielleicht gefallen ihnen ja unsere Harzer „Geschichten“ aus alter Zeit und sie erzählen sie ihren Kindern und Enkeln weiter?

Gebundene Ausgabe: 29,90 €
144 Seiten mit 42 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
144 Seiten mit 42 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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