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Mord, Todschlag und Raub gab es schon zu allen Zeiten. Da aber in früheren Jahrhunderten die Bevölkerung zumeist arm war, fiel plötzlicher Reichtum sofort auf und die Räuber wurden gefasst und ihrer gerechten Strafe zugeführt – sofern sie aus dem Volke stammten. Mord und Totschlag dagegen wurde seltener aufgeklärt.

Anfang des 19. Jahrhunderts befuhr man die Lande noch mit Post- und Pferdekutsche. Da traf eines Tages eine von Nordhausen kommende Postkutsche auf dem Weg nach Braunschweig in Blankenburg ein. Nach der Be- und Entladung der Kutsche fuhr das Gefährt pünktlich ab, um über Derenburg und Hessen, zur avisierten Zeit in Braunschweig einzutreffen. In Blankenburg war ein junger Landwirt zugestiegen, er war der einzige Fahrgast, der neben dem Schirrmeister in der Kutsche saß. Kaum war die Postkutsche vor den Toren von Blankenburg angekommen, da winkte ein des Weges ziehender Schneider und bat den Postillion darum, mitgenommen zu werden.

In der Postlade befand sich, außer dem Briefbeutel und zahlreichen Paketen, auch eine größere Geldsumme. Daher war es eigentlich vorgeschrieben, dass der Postwagen von einer bewaffneten Sicherheitswache begleitet wurde. Der Vierspänner war jedoch nur mit dem Postillion sowie dem Schirrmeister besetzt und beide waren ohne Waffen.

Als sich die Postkutsche unterhalb des Regensteins befand, stürmten plötzlich drei Kerle aus dem Gebüsch und versuchten die Fahrt zu stoppen. Sie versuchten die Pferde anzuhalten und die Kutsche von der Hauptstraße ins Mühlental zu leiten. Doch der Postillion setzte sich zur Wehr und wollte den Forderungen der Räuber nicht nachkommen. Da stachen die Haderlumpen auf ihn ein und verletzten ihn, worauf der sich scheinbar ergab. Er bat darum, die Vorderpferde auszuhängen und sie hinten anzuspannen, um so besser rangieren zu können. Bereitwillig ging einer der Räuber darauf ein und machte die Vorderpferde los; da schwang sich der Postillion auf eines der Tiere und sprengte Richtung Blankenburg davon, um Hilfe zu hören.
 

Grafik von Lisa Berg

In der Zwischenzeit waren die andern zwei Wegelagerer in den Postwagen eingedrungen. Sie bedrohten den Schirrmeister und forderten mit vorgehaltener Pistole die Herausgabe des Geldes. Der aber bestritt Geld dabei zu haben, doch die Räuber wussten es wohl besser. Sie stachen auf den Schirrmeister ein, da gab dieser verletzt auf und öffnete die Postlade. So kamen die Räuber zu der mitgeführten Geldsendung, insgesamt 1607 Taler, und fanden in der mitgeführten Briefpost sogar noch weitere Münzen. Nachdem die Räuber ihr Ziel erreicht hatten entfernten sie sich schnell.

Der Postillion war zwar verletzt, trotzdem erreichte er schon nach kurzer Zeit Blankenburg und berichtete dem Postmeister. Der machte sich mit zwei Gerichtsbeamten, einem Arzt und der Polizei sofort auf den Weg. Dort angekommen fand man den verletzten Schirrmeister sowie den jungen Landwirt. Der Schneider war inzwischen verschwunden. Der Verletzte wurde versorgt und der Tatbestand aufgenommen. Die Untersuchung ergab, dass der Schneider und der Landwirt ehrenwerte Männer waren und nichts mit dem Raub zu tun hatten.

Einige Zeit später fand in Erfurt ein vergleichbarer Postraub statt wobei die drei Täter festgenommen werden konnten. Ihnen wurde auch der Raub in Blankenburg nachgewiesen und sie wurden alle samt wegen schwerer Straßenräuberei zu lebenslänglicher Kerkerhaft verurteilt.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 4
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 4Unser vierter Band schließt nahtlos an die Sagen, Mythen und Legenden der drei vorherigen Bände an. Es ist schon erstaunlich, wie viele dieser literarischen Relikte die Zeit überdauert haben. Das zeugt davon, wie wichtig es den Menschen in alter Zeit war, diese „Geschichten“ für ihre Nachwelt zu erhalten. Heute, in unserem Informationszeitalter, ist es eher unüblich noch Geschichten zu erzählen oder vorzulesen. Daher sind viele der alten Überlieferungen auch weitgehend in Vergessenheit geraten. In diesem und den noch folgenden Bänden werden wir sie wieder zum Leben erwecken – natürlich wie gewohnt, mit wunderschönen Zeichnungen von Lisa Berg. Übrigens, zahlreiche dieser Harzer Sagen, Mythen und Legenden waren auch Inspiration für einige bekannte Volksmärchenautoren wie die Brüder Grimm, Ludwig Bechstein, Ernst Moritz Arndt und Hans Christian Andersen.
Gebundene Ausgabe: 29,99 €
144 Seiten mit 56 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
144 Seiten mit 56 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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