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Titel

Früher wohnte einmal ein Rademacher namens Wasmann in Schwiegershausen, heute einem Ortsteil von Osterode. Wasmann war auch ein fleißiger Bienenzüchter, der viele Bienenstöcke sein Eigen nannte.

Eines Tages wurde ihm sein bester Bienenstock gestohlen. Da er diesen Stock unbedingt zurückhaben wollte und außerdem dem Dieb habhaft werden wollte, ging der Rademacher nach Gieboldehausen zu einem Weisen.

Grafik von Lisa BergDer fragte ihn, was für eine Strafe er für den Dieb denn als angemessen sehe. Darauf antwortete Wasmann: „Der soll sterben“. Daraufhin ließ der Weise den Rademacher in seinen Spiegel sehen und der sah seinen eigenen Bruder mit dem Bienenstock. „Soll er denn nun sterben?“ fragte der  Weise. „Das ist dann wohl doch ein bisschen zu hart“ sagte Wasmann. „Soll ihm denn ein Arm abgeschlagen werden?“ fragte der Weise erneut. „Das wäre wohl auch ein wenig zu hart“ antwortete er. „Soll ihm denn ein Bein abgeschlagen werden?“ – „Das wäre wohl auch ein wenig zu hart“ erwiderte der Rademacher erneut.

Darauf sagte der Weise: „Soeben wolltest du den Dieb noch tot sehen und nun ist dir jede Strafe zu hart. Welche Strafe soll ich denn nun über den Dieb verhängen? Ich denke es wäre eine Strafe gerecht, die den Dieb immer an seine Schandtat erinnert, damit er nicht nochmals zum Dieb wird. Er soll daher am ganzen Leib anschwellen, so als ob ihn tausend Bienen gestochen hätten und er soll dabei kaum noch atmen können, aber er soll daran nicht sterben, sondern sein Leiden soll bald wieder verschwinden.
Wasmann geht nach Hause und am kommenden Morgen sieht er seinen Bruder mit dem Pflug aufs Feld ziehen. Aber schon nach kurzer Zeit kam er zurück.

Bald darauf kam seine Schwägerin zu ihm gelaufen und bat ihn eindringlich schnell mitzukommen, denn ihr Mann schien sterben zu wollen. Der Rademacher ging mit zu seinem Bruder und sah, wie der ganz angeschwollen war und kaum atmen konnte. Er sah sich den Zustand seines Bruders genau an und sagte zu seiner Schwägerin, dass sich die Krankheit bald geben würde und dann ging er seiner Wege. Am nächsten Tag sieht er wie sein Bruder wieder mit dem Pflug aufs Feld zog. Er sprach ihn an, was denn gestern mit ihm los gewesen sei. Da sagte sein Bruder, dass er das nicht wisse. Darauf sah der Rademacher seinen Bruder ernsthaft an und sagte: „Nun, lass in Zukunft meine Bienenstöcke stehen und vergreife dich nie wieder an ihnen. Dann widerfährt dir solch ein Leiden auch nie wieder!“.
 


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 4
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 4Unser vierter Band schließt nahtlos an die Sagen, Mythen und Legenden der drei vorherigen Bände an. Es ist schon erstaunlich, wie viele dieser literarischen Relikte die Zeit überdauert haben. Das zeugt davon, wie wichtig es den Menschen in alter Zeit war, diese „Geschichten“ für ihre Nachwelt zu erhalten. Heute, in unserem Informationszeitalter, ist es eher unüblich noch Geschichten zu erzählen oder vorzulesen. Daher sind viele der alten Überlieferungen auch weitgehend in Vergessenheit geraten. In diesem und den noch folgenden Bänden werden wir sie wieder zum Leben erwecken – natürlich wie gewohnt, mit wunderschönen Zeichnungen von Lisa Berg. Übrigens, zahlreiche dieser Harzer Sagen, Mythen und Legenden waren auch Inspiration für einige bekannte Volksmärchenautoren wie die Brüder Grimm, Ludwig Bechstein, Ernst Moritz Arndt und Hans Christian Andersen.
Gebundene Ausgabe: 29,99 €
144 Seiten mit 56 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
144 Seiten mit 56 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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