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Selten nur lässt sich der Bergmönch vor menschlichen Augen sehen. Dafür ist er aber häufig in den Gruben, während die Bergleute arbeiten, unsichtbar anwesend. Er beobachtet sie scharf und weiß stets die Guten zu belohnen und die Bösen zu bestrafen.

Einst fuhren zwei Knappen aus Clausthal, mit Namen Dietrich und Max, in den Schacht. Dietrich war ein frommer und ehrlicher Mensch, Max dagegen unredlich und boshaft. Als beide nach vollendeter Schicht aus der Tiefe zum Licht empor fuhren, bemerkte der erstere, dass sein Kamerad heimlich ein Stück Silberstufe in seinen weiten Taschen verschwinden ließ. Sogleich warf er dem Gefährten das Ungehörige seiner Handlungsweise mit ernsten, aber doch freundlichen Worten vor. Und er erklärte ihm, dass, wenn er nicht auf der Stelle das Entwendete an seinen Platz zurücklege, ihn sein Gewissen zwinge, dem Schichtmeister Anzeige von der Angelegenheit zu machen. Ein höhnisches Lachen war die einzige Antwort auf diese Rede.

Als beide zu Tage gekommen waren und zufällig dem Vorgesetzten begegneten, trat der heimtückische Max unverschämt auf ihn zu und sagte: „Herr Schichtmeister, habt ein Auge auf Dietrich. Er schändet den guten Ruf der Knappschaft, indem er sich durch Entwendung von Silberstufen bereichert. Lasst auf der Stelle seine Taschen untersuchen und Ihr werdet finden, dass ich die Wahrheit gesprochen habe“. Wie vom Blitz getroffen stand Dietrich da, staunend über die ungeheure Frechheit des Lügners. „Wenn sich bei mir etwas finden sollte", rief er ihm zornig bebend entgegen, „so bist du Schändlicher es gewesen, der mir das, was du gestohlen heimlich zugesteckt hat!".

Grafik von Lisa Berg

Der Schichtmeister, der die beiden seit vielen Jahren kannte und wohl wusste, was er, sowohl von dem einen, wie vom anderen, zu halten hatte, war sofort von der Unschuld des Dietrich überzeugt und sagte dem Max auf den Kopf zu, dass er ein schändlicher Verleumder sei.

Max schwor hoch und heilig, dieses Mal im Recht zu sein. „So wahr als meine Nase kein Erzklumpen, sondern von Fleisch und Blut ist, so wahr habe ich gesprochen!" rief er laut. Da flog, von unsichtbaren Händen durch die Luft geschleudert, aus dem Schacht ein großes Stück Erz dem Max mitten ins Gesicht hinein, so dass das Blut hoch aufspritzte.

Gerade an der Stelle der Nase blieb der Klumpen wie festgewachsen sitzen und ragte sechs Zoll in die Luft. Alle Anwesenden merkten, dass der Bergmönch seine Hand im Spiel gehabt haben musste. Max machte ein gar klägliches Gesicht und versuchte sich von seiner Erznase zu befreien. Es gelang ihm nicht. Zur Strafe für seine Bosheit hat er sie bis an sein Lebensende behalten. Außerdem musste er als Dieb ins Gefängnis wandern, da durch den sonderbaren Vorfall seine Unredlichkeit klar bewiesen war, und er selbst erschüttert von der gerechten Vergeltung sein Unrecht eingestand.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 1
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 1Mythen, Sagen und Legenden prägen den Harz wie kaum etwas anderes, wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt. Sie berichten von geschichtlichen Ereignissen oder einfach nur vom Leben der Menschen. Sie entstanden zu Zeiten, wo Schreiben und Lesen Adel und Kirche vorbehalten waren. Darum wurden sie mündlich überliefert, von Generation zu Generation.

Wir haben sie gesammelt, ihnen ein modernes Kleid geschneidert und sie farbig illustriert. Um sie zu erhalten und weiter zu überliefern, denn leider sind Erzählstunden nicht mehr all zu modern. Vielleicht gefallen ihnen ja unsere Harzer „Geschichten“ aus alter Zeit und sie erzählen sie ihren Kindern und Enkeln weiter?

Gebundene Ausgabe: 29,90 €
148 Seiten mit 59 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
148 Seiten mit 59 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

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