Sagen Startseite

SUCHMASCHINE

Bergmannssagen
Das Erlebnis am Kapellenfleck
Die Erznase
Der Bergmeister und die Maus
Der Bergmönch in der Grube Samson
Der Bergmönch auf der Bockswiese
Der Unglückstraum
Die arme Frau und König Hübich
Der gute Bergwerksgeist
Warum die Harzer Bergleute furchtlos sind
Die Klausthaler Münze
Wie im Mansfelder Land das Kupfer entdeckt wurde
Der mitleidige Bergmann aus Clausthal
Mystische Schiefer im Mansfeldischen
Rübezahl im Harz
Die Sage vom Wilden Mann
Die Schlüsseljungfrau vom Burgberg
Der silberne Nagel
Der strafende Berggeist
Das Wichtelmännlein
 

Harzer Ortssagen
Geschichtssagen
Landschaftssagen
Volksglaube
Neu! Venediger-Sagen
 

Harz - Urlaub
Flora und Fauna
Ausflugsziele
Highlights
Kultur
 

Impressum
Datenschutz
 

Titel

Einmal kam ein Bergmann aus Clausthal am frühen Morgen von der Schicht zurück. Auf dem Weg nach Hause vernahm er eine weinerliche Stimme.

Grafik von Lisa BergAuf einer Haustürschwelle saß ein altes Mütterchen. Es jammerte so erbärmlich, dass es dem Bergmann zu Herzen ging. Er trat näher und fragte die Alte, was ihr denn fehle. „Es ist Winter und sehr kalt, mich friert und keiner will mich in sein Haus aufnehmen.“, sagte das Mütterchen mit weinerlicher Stimme.

„Du lieber Gott“ sagte da der Bergmann, „was es doch für herzlose Menschen gibt! Komm mit mir, Alte und wärme dich in meiner Hütte.“ Dieses Angebot ließ sich die Alte nicht zweimal machen, sie schlich dem Bergmann nach, bis zu dessen Hütte.

Der Bergmann heizte den Ofen an und sagte: „Da, setzt euch hinter den warmen Ofen und wärmt euch eure kalten Glieder.“ Der Bergmann aber setzte sich an den Tisch um zu Frühstücken. Dabei kehrte er Ofen und Mütterchen den Rücken. Als er aber den ersten Bissen zum Mund führte, kam plötzlich eine schmale, dürre Hand über seine Schulter und nahm ihm den Bissen weg.

Der Bergmann schaut sich verwundert um. Was er sah, ließ ihm den Atem stocken: Da streckte sich das alte Weib über den Ofen, durch ganze Zimmer bis zu seinem Tisch und griff mit ihrer runzligen Hand nach seinem Essen und mit keifender Stimme rief sie: „Ich will auch was haben, ich will auch essen und ich will dich haben!“

Da erkannte der Bergmann, dass es die Haulemutter (Hexe) war, die er bei sich aufgenommen hatte. Fluchend griff der nach der Axt, die am Ofen stand und schlug damit auf die alte Hexe ein. Aber er konnte sie nicht treffen und die Alte wurde immer kleiner und floh dann vor dem Bergmann und seinen Schlägen durch ein kleines Fenster.

Nie wieder nahm danach der Bergmann einen Fremden mit in sein Haus auf und auch die anderen Leute in Clausthal nahmen sich dieser Lehre an.


gezeichnet von Lisa Berg

 
Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz, Bd. 4
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor + Zeichnungen)
Sagen, Mythen und Legenden - Band 4Unser vierter Band schließt nahtlos an die Sagen, Mythen und Legenden der drei vorherigen Bände an. Es ist schon erstaunlich, wie viele dieser literarischen Relikte die Zeit überdauert haben. Das zeugt davon, wie wichtig es den Menschen in alter Zeit war, diese „Geschichten“ für ihre Nachwelt zu erhalten. Heute, in unserem Informationszeitalter, ist es eher unüblich noch Geschichten zu erzählen oder vorzulesen. Daher sind viele der alten Überlieferungen auch weitgehend in Vergessenheit geraten. In diesem und den noch folgenden Bänden werden wir sie wieder zum Leben erwecken – natürlich wie gewohnt, mit wunderschönen Zeichnungen von Lisa Berg. Übrigens, zahlreiche dieser Harzer Sagen, Mythen und Legenden waren auch Inspiration für einige bekannte Volksmärchenautoren wie die Brüder Grimm, Ludwig Bechstein, Ernst Moritz Arndt und Hans Christian Andersen.
Gebundene Ausgabe: 29,99 €
144 Seiten mit 56 farbigen Illustrationen

Taschenbuch: 14,99 €
144 Seiten mit 56 schwarz-weiß Illustrationen

 
 
   

Copyright by Sternal Media